
Zum Einstieg ins neue Jahr möchte ich Euch mal einen langjährigen Begleiter vorstellen. Schon fast 10 Jahre steht in meinem Wohnzimmer ein sogenanntes Kiosk (manchmal auch Aufsteller, Standee o.ä. genannt), wie man es in der (viel zu kurzen) Lebensspanne des Dreamcast oft in den Kaufhäusern und Elektronikmärkten fand, um den Kunden die neuesten Spiele anzupreisen.

Natürlich wird dieser Aufsteller bei mir normalerweise mit Spielen wie SoulCalibur oder Dead or Alive bestückt, wenn ein Sit in oder eine Zockerparty anberaumt wird, aber um ihn hier einmal vorzustellen, habe ich natürlich Shenmue II eingelegt. Der zum Auslieferungszustand gehörende Panasonic Videomonitor funktioniert auch heute noch bestens, hat eine wahnsinnig gute Bildqualität und natürlich wurden diese Geräte, die ja immerhin Werbezwecke erfüllen sollten, von Sega mit einem RGB-Scart-Kabel versehen. Eine Antennenweiche, wie anfangs den Dreamcast-Konsolen beigelegt wurde, wäre hier auch machtlos gewesen. Aufgrund der damaligen GEZ-Gesetzgebung verfügte der Panasonic-„Fernseher“ nämlich zur Sicherheit über keinen Antenneneingang.

Die Dreamcast-Konsole befindet sich geschützt vor Niesern und Diebstahl unter einer abschließbaren Plexiglaskuppel. Auch diese ist heute noch mit den zwei passenden Schlüsseln abschließbar. Angeschlossen sind zwei Controller, mehr Vorrichtungen für Controller ragen am Kiosk auch auch nicht in den Raum. Die serienmäßige Vorrichtung für „Vier-Spieler-Spaß“ konnte also im Kaufhaus nicht beworben und ausgetestet werden.

Eigentlich gehörten keine Visual Memorys in die Controller der Station, ich habe, für eine vollständige Charakterauswahl bei den oben genannten Beat’em Ups aber welche eingelegt. Auch auf kurzweiligen Zockersessions kann so zudem mal der ein oder andere freigespielte Charakter oder ein Highscore gespeichert werden. Im zweiten Controller prangt ein Platzhalter aus Plastik, mit einem Dreamcast-Logo darauf.

Am obereren Ende thront ein Dreamcast-Schriftzug, der durch eine Leuchtstoffröhre auch beleuchtet werden kann (die einzige Sache, die derzeit bei meinem Exemplar nicht funktionstüchtig ist). Im vorderen Bereich, ich nenne ihn mal den „Bauch“ des Aufstellers prangt zudem ein nicht zu übersehenes Dreamcast-Logo samt blauem Kringel. Im Inneren verstecken sich in diesem räumigen Bereich Kabel, Sicherung und Elektroschaltung.
Das PAL-Kiosk ist ein nerdiger Eyecatcher und hat hier bei mir selbst wenig videospielaffine Menschen immerhin mal zum Dreamcast zocken verleitet. Oftmals verbunden mit der Frage „Und von wann ist das?“ Wenn dann die Antwort „1999“ folgt gibt es oft verdutzte und anerkennende Blicke, denn zugegebenermaßen sieht SoulCalibur auch heute noch ziemlich klasse aus. Von Shenmue ganz zu schweigen!

